Leipzig, 3. Mai 2016
Cube-Tec @ FKTG Fachtagung 2016
Die FKTG Fachtagung findet dieses Jahr vom 9.-11. Mai in Leipzig statt. Kommen Sie uns besuchen und sehen Sie sich die Ausstellung über Cube-Tec's neuste Entwicklungen an. Zusätzlich wird Jörg Houpert zusammen mit Michael Blandfort vom IVZ am Mittwoch den 11. Mai zwischen 14:00 und 15:30 Uhr einen Vortrag über das Thema "Automatische Videofilekorrektur ohne Transcodierung – Theorie und praktische Anwendung" halten.
Besuchen Sie die offizielle Seite der FKTG Fachtagung 2016, damit Sie sich ein Bild über dessen Aufbau machen können.
Automatische Videofilekorrektur ohne Transcodierung – Theorie und praktische Anwendung
Häufig werden in der Rundfunkpraxis Videodateien als reine Sicherungsmaßnahme über eine Transcoder-Farm geschickt. Dieses Vorgehen erzeugt Videodateien, die alle einen gleichförmigen strukturellen Aufbau besitzen der in dem jeweils verwendeten Play-Out-Server problemlos verarbeitet werden kann. Die zugrunde liegende Annahme geht davon aus, dass fehlerhafte Files bei dieser Prozedur vom Transcoder entweder korrigiert oder abgelehnt werden – und somit beim Play-Out keine Probleme mehr auftreten können. Aber was passiert in Wirklichkeit, wenn Videodateien einen Transcoder durchlaufen? Die ankommenden Files werden automatisch aus dem MXF-Container ausgepackt, demulitiplext, decodiert und danach wieder neu encodiert, neu gemultiplext und mit einem neuen MXF-Container ausgespielt. Bei fehlerhaften Videodateien kann diese Bearbeitungskette schwere Qualitätsprobleme verursachen. Zum Beispiel können Dekodierungsfehler unbemerkt der Videodatei neu hinzugefügt werden. Besonders hässlich ist es, wenn durch diesen Vorgang Macroblock-Fehler fest in die Videosequenz ‘eingebrannt‘ werden. Diese Art von Fehlern sind sehr viel schlechter durch automatische QC-Systeme im Nachhinein zu erkennen als die ursprünglichen Kodierungsfehler im Codec-Bitstrom. Andere Fehler wie fehlende Untertitel, falsche Audiospurenbelegung, illegale Videopegel, Bildsequenzen mit eingebrannten ‘Video-Freeze‘, schwer auffindbare Neukodierungs-Artefakte und degradierte Bildauflösung können hierbei ebenfalls neu entstehen. Zusätzlich ist eine Transkodierung ein verlustbehafteter Prozess der grundsätzlich die Bildqualität verschlechtert. Eigentlich erzwingt er eine vollständige, manuelle Sichtprüfung! In den meisten Fällen ist es jedoch möglich fehlerhafte Files ohne jegliche Transcodierung zu korrigieren. Hierfür muss das File auf mehreren Ebenen auf Fehler analysiert und im Fehlerfall der Bitstrom mit den jeweils passenden Korrekturmethoden behandelt werden. Dies ermöglicht Korrekturen im Mediencontainer als auch in der Videokodierung selbst. Die jeweils passenden Korrekturmaßnahmen können über ein Regelwerk automatisiert und ohne externe Eingriffe von einem Algorithmus ausgewählt werden."
Der Beitrag beschreibt die technischen Stufen dieses Korrekturprozesses. Im zweiten Teil der Präsentation wird über die bisherigen Erfahrungen mit dem Einsatz dieser Technologie berichtet. Das IVZ betreibt als Dienstleister das HiRes-Archiv mehrerer ARD Anstalten. MXF Legalizer ist im IVZ Netz direkt verfügbar, so dass die Archiv-Teams beim NDR, WDR, Radio Bremen und RBB mit dem System im praktischen Einsatz Erfahrungen sammeln können. Der Stand der derzeitigen Installation wird vorgestellt und Einsatzbeispiele aus der Praxis aufgezeigt. Am Ende erfolgt ein Ausblick, wie ein weiterer Ausbau zukünftige Anforderungen an Durchsatz und Hochverfügbarkeit sicherstellen kann.